Google erweitert Rechenzentrums-Präsenz in Frankfurt Cloud-Region

Der Internetriese Google kündigte am Dienstag (31. August) an, rund eine Milliarde Euro in den Ausbau von Cloud-Rechenzentren, sowie erneuerbare Energien in Deutschland investieren zu wollen. Das Investitionspaket wird als weiterer Schritt zu digitale Souveränität Deutschlands gesehen. Allerdings bemängeln Kritiker, dass bei erneuerbaren Energien noch mehr Ambitionen möglich wären.

Es handelt sich dabei um das größte Investitionspaket, dass der Internetkonzern seit über 20 Jahren in Deutschland geschnürt hat. Google will damit „Zukunft gestalten mit Deutschland und für Deutschland,“ wie die Googles Leiterin für Public Affairs, Eveline Metzen auf einer Pressekonferenz betonte.

„Wenn wir an die großen Themen der Zukunft denken, die Deutschland prägen werden, dann ist das einerseits die Digitalisierung und andererseits die Nachhaltigkeit,“ sagte Philipp Justus, Vizepräsident von Google Zentraleuropa auf einer Pressekonferenz. „Dazu geben wir heute unsere Investitionen bekannt,“ fügte er hinzu.

Geplant sind zwei neue Cloud-Rechenzentren in Frankfurt am Main und bei Berlin, um die Latenzen beim Datenverkehr zu verringern und den deutschen Kunden eine bessere Cloud-Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Zudem fließt ein erheblicher Teil der Investitionen in den Ausbau von erneuerbaren Energien. Hierzu wurde eine Partnerschaft mit dem deutschen Unternehmen Engie angekündigt. Bis 2030 sollen die Rechenzentren durchgehend mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgt werden.

„Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Daten sind die drei wichtigsten Säulen beim Erreichen der Klimaneutralität,“ lobte auch der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Energieagentur (DENA) das Investitionspaket.

Google plant, seine Aktivitäten in Deutschland mit Investitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro in neue Rechenzentren im Land auszubauen.

Der Suchriese kündigte diese Woche an, seine Cloud-Region in Frankfurt am Main in einem neuen Google-eigenen Hanau-Standort zu erweitern zu eröffnen.

„Bis jetzt (2021) und 2030 werden sich diese Investitionen in digitale Infrastruktur und saubere Energie auf rund 1 Milliarde Euro belaufen“, heißt es in einem Blog des Unternehmens.

Der neue Standort in Hanau, außerhalb von Frankfurt am Main, wird 2022 in Betrieb gehen. Das von NDC-Garbe entwickelte vierstöckige Gebäude misst ​10.000 Quadratmeter (107.600 sq ft). Berichten zufolge verfügt die Anlage über eine Kombination aus adiabatischem und trockenem Kühlmodus, um das Risiko von Wasserknappheit zu mindernProject-Hanau -- NDC Garbe.jpg

„Wir sind sehr stolz, diesen wichtigen Meilenstein bei NDC-GARBE zu setzen und einen bedeutenden Fußabdruck in der Region Frankfurt zu schaffen“, sagte Spyridon Linardakis, Geschäftsführer von NDC-GARBE, im vergangenen Jahr bei der Ankündigung des Projekts für den damals noch nicht genannten Kunden. „Unser Fokus liegt jetzt auf der termin- und budgetgerechten Ausführung und Lieferung.“

„Wir freuen uns sehr über die symbolische Übergabe des Gebäudeschlüssels hier in Hanau an Google Cloud“, ergänzt Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Die neue Cloud-Region Berlin-Brandenburg wird die zweite von Google in Deutschland sein. Das Unternehmen gab keinen Zeitplan dafür an, wann die Region online gehen würde, oder Details zur Einrichtung.

„Die Region Berlin-Brandenburg wurde für die Bereitstellung von Unternehmensdiensten und -produkten für Google Cloud-Kunden aller Größen und Branchen in Deutschland entwickelt und bietet drei Zonen zum Schutz vor Dienstunterbrechungen“, sagte das Unternehmen.

Bernd Leukert, Chief Technology, Data and Innovation Officer und Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank, fügte hinzu: „Wir begrüßen die neue Google Cloud-Region in Deutschland, die es uns ermöglicht, unserem deutschen Kundenstamm zusätzliche Widerstandsfähigkeit und Leistung zu bieten.“

Außerdem hat das Unternehmen Engie Deutschland als seinen CO2-freien Energielieferanten in Deutschland ausgewählt.